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Fehlersuche

Wo ist der Fehler?

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Probleme mit abgehenden Verbindungen (beim Wählen)
Es wird keine Verbindung hergestellt
Der Wählton ("Freizeichen") bleibt zu hören
Es sollten folgende Punkte überprüft werden:

Anschlussfehler

Dieses Problem wird gelegentlich durch einen Fehler beim Anschließen hervorgerufen. Ältere Wählscheibentelefone besitzen vier Adern in der Anschlussleitung, bezeichnet als a, b, E und W2. Von diesen werden aber nur zwei (a und b) für die Sprechleitung benötigt. Werden beim Anschließen die Adern a und W2 verwechselt, wird das Telefon folglich über b und W2 angeschlossen. Das ist nicht schlimm und man kann auch (eingehende) Gespräche führen, aber das Wählen funktioniert nicht. Ausländische Apparate haben teilweise andere Adern, z.B. eine separate Weckerleitung.

Falsches Wählverfahren

Der Anschluß des Netzbetreibers oder die Telefonanlage sind möglicherweise nicht in der Lage, das Impulswahlverfahren auszuwerten. Abhilfe kann hier geschaffen werden, indem entweder ein Konverter angeschlossen wird oder ein Terminaladapter bzw. eine Telefonanlage, die diese Konvertierung vornimmt. Das Problem taucht mitunter an DSL-Anschlüssen beim direkten Anschluß der Apparate an bestimmte Routern auf. Zur Überprüfung, ob die Anlage das Impulswahlverfahren beherrscht, kann man versuchen, eine kurze Leitungsunterbrechung zu erzeugen. Bei einem sehr kurzen Niederdrücken der Gabel (50 ms) sollte der Wählton ("Freizeichen") verschwinden. Erwartet die Anlage eine Wahl im MFV-Verfahren, bleibt der Wählton erhalten oder aber die Leitungsunterbrechung wird als „FlashSignal“ interpretiert.Dann ist in der Regel der interne Wählton der Telefonanlage zu hören (meistens ein dreimaliges "Tüt"), es kann aber - je nach Konfiguration - auch der Besetztton oder gar kein Ton kommen.

Konfiguration der Telefonanlage

Die verwendete Telefonanlage beherrscht das Impulswahlverfahren, ist jedoch nicht dafür eingerichtet. Bei manchen Telefonanlagen wird das Wählverfahren automatisch erkannt, bei manchen müssen hierzu für jede einzelne Nebenstelle Konfiguratonen vorgenommen werden. Man sollte auch bedenken, daß z. B. Stromausfälle zum Verlust bereits vorgenommener Einstellungen führen können. Es empfiehlt sich in diesem Falle ein Blick in das Handbuch der Telefonanlage.

Bedienfehler

Es muss heutzutage leider gelegentlich erwähnt werden: Anders als beim Mobiltelefon muss man sich beim analogen Apparat erst mit der Leitung verbinden (= Hörer abnehmen) und erst danach wählen.

Technischer Defekt

Der Apparat sollte nach dem Abheben des Hörers den Sprechkreis schließen. Beim Wählen wird diese Verbindung für fest definierte Zeiten unterbrochen. Um hier Fehler auszuschließen, sollte man ein Messgerät an die Adern a und b der Anschlussleitung #anschießen. Wenn der Hörer abgenommen ist, sollte (fast) kein Widerstand messbar sein, ist der Hörer aufgelegt, sollte das Messgerät keine Verbindung (riesiger Widerstand) zwischen den Adern anzeigen. Nimmt man nun den Hörer ab, zieht die Wählscheibe bis zum Ende auf (Ziffer 0) und lässt sie dann langsam zurücklaufen (mit der Hand abbremsen), sollte das Messgerät immer einen Wechsel zwischen Verbindung und Unterbrechung anzeigen.


Nach dem Wählen ist die Leitung "tot"
Es sollten folgende Punkte überprüft werden:

Unvollständige Wahl

Zuerst sollte geprüft werden, ob wirklich alle Ziffern der Telefonnummer gewählt wurden. Bei vielen Telefonanlagen muss man zur ?Amtsholung? eine Kennziffer wählen oder man kann man über gewählte Kennziffern Einstellungen der Telefonanlage vornehmen. Wird dies vergessen, wird möglicherweise keine Verbindung aufgebaut.

Konfiguration der Telefonanlage

Manche analoge Telefonanlagen sind für den Anschluß an mehrere Amtsleitungen vorgesehen. Je nach Konfiguration werden diese Amtsleitungen dann belegt. Ist aber zum Beispiel nur eine Amtsleitung angeschlossen, muß dies in der Anlage entsprechend konfiguriert werden, sonst versucht die Anlage, den nicht angeschlossenen Ausgang zu belegen. Hier ist ein Blick in die Bedienungsanleitung der Telefonanlage ratsam.

Falsches Wahlverfahren

Wenn die verwendete Telefonanlage im Mehrfrequenzverfahren arbeitet, können unter Umständen die Wählimpulse als „Flash“-Taste interpretiert werden. In diesem Fall wird keine Verbindung aufgebaut, sondern die Telefonanlage erwartet weitere Steuerbefehle im Mehrfrequenzwahlverfahren.


Nach dem Wählen sind Signaltöne zu hören
Es sollten folgende Punkte überprüft werden:

Falsch ablaufender Nummernschalter

Läuft der Nummernschalter mit falscher Geschwindigkeit ab, wird man in der Regel falsch verbunden. Je nach Umfang der Abweichung kann es aber auch passieren, daß man den internen Besetztton der Telefonanlage hört.

Konfiguration der Telefonanlage

In vielen Telefonanlagen kann man einstellen, welche Nummernbereiche für bestimmte Nebenstellen gesperrt sind. Eine Sperrung für die Amtsberechtigung ist meistens auch möglich. Wenn eine Nummer gewählt wurde, die nach Konfiguration unzulässig ist, ist in der Regel ein Besetztton zu hören. Manche ISDN-Telefonanlagen lassen abgehende Rufe auch nur dann zu, wenn die Telefonnummer (MSN) korrekt in der Anlage eingetragen wurde.

Falsches Wählverfahren

Unter Umständen ist die Telefonanlage nicht für das Impulswahlverfahren geeignet, die Wählimpulse werden jedoch von der Telefonanlage als bewusste Schleifenunterbrechung (Flash- oder Hookflash-Signal) gedeutet. Das kann die Anlage dazu veranlassen, entsprechende Signaltöne auszugeben.


Es wird eine falsche Verbindung hergestellt
Probleme mit dem Nummernschalter
Es sollten folgende Punkte überprüft werden:

Falsche Ablaufgeschwindigkeit

Die korrekte Ablaufgeschwindigkeit wird -- anders als manchmal vermutet -- nicht wesentlich durch die Federspannung, sondern hauptsächlich durch die Einstellung des Fliehkraftreglers im Inneren des Nummernschalters bestimmt. Die korrekte Ablaufzeit hängt vom Nummernschaltertyp ab. Bei den neueren Modellen mit langem Spatium (das ist der Abstand zwischen der 1 und dem Fingeranschlag) dauert das Wählen einer Null genau 1,2 Sekunden. Bei den älteren Modellen dauert der Ablauf der Ziffer Null kaum mehr als eine Sekunde.


Abbildung: Nummernschalter vom altern (links) und neuen Typ (rechts)

Stimmt diese Ablaufzeit nicht, hilft nur eine Neujustierung des Nummernschalters, wozu dieser meistens auseinandergebaut werden muß. Das ist - je nach Nummernschaltertyp - durchaus nicht immer ganz einfach.

Unregelmäßige Ablaufgeschwindigkeit

Trotz grundsätzlich richtiger Gesamtablaufgeschwindigkeit kann der Nummernschalter zu langsam anlaufen. Dann stimmt das Impuls-Pause-Verhältnis bei dem (oder den) ersten Impuls(en) nicht. Ob dieser Fehler vorliegt läßt sich nur überprüfen, indem die Impuls- und Pausenlängen eines jeden einzelnen Impulses überprüft werden.

Falsch justierter nsr-Kontakt

In vielen Nummernschaltern werden aus Gründen der Mechanik zwei Impulse mehr erzeugt, als zur Erzeugung der Rufnummer nötig sind. Aus diesem Grund müssen also zwei erzeugte Impulse zurückgehalten werden. Oft geschieht dies dadurch, daß für die Dauer dieser zwei Impulse (meistens der zwei letzten) der impulsgebende Kontakt (nsi) kurzgeschlossen wird. Dieses Kurzschließen übernimmt der nsr-Kontakt. Schließt der nsr-Kontakt zu früh, wird der letzte Impuls möglicherweise verkürzt (oder gar ganz unterdrückt). Schließt er zu spät, gibt es einen zusätzlichen Impuls. Bei modernen Telefonanlagen kann man sich häufig anzeigen lassen, welche Nummer die Anlage erkannt hat. Hier kann man überprüfen, ob zu viele oder zu wenige Impulse registriert wurden. Zur Fehlereingrenzung empfiehlt sich die exakte Messung aller Impuls- und Pausenlängen.

Älterer Nummernschaltertyp

In den 1930er Jahren wurden die Nummernschalter geringfügig umkonstruiert, um die Wählpause zwischen den einzelnen Ziffern zu verlängern (siehe obige Abbildungen). Der Abstand zwischen dem Loch für die Ziffer 1 und dem Fingeranschlag wurde vergrößert: Die besagte Pause dient dazu, den Wählern in der Vermittlungsstelle "mehr Zeit zum Prüfen und Einstellen zu geben, ehe der Teilnehmer die nächste Ziffer wählt (z.B. bei mehrmaliger aufeinanderfolgender Wahl der Ziffer 1)". Mit einem Nummernschalter der älteren Bauform kann es beim sehr schnellen Wählen also zu Falschwahlen kommen.


Probleme mit der Anschlussleitung
Es sollten folgende Punkte überprüft werden:

Parallelschaltung

Wenn zwei Apparate parallel (also ohne Verwendung einer Telefonanlage, einer AWADo, einer A2-Schaltung oder dergleichen) angeschlossen werden, können Störungen beim Wählen auftreten. Bei KABATT 1 heißt es hierzu: "Das Einfügen eines zweiten [Fernsprechapparates] führt zu Impulsverzerrungen beim Wahlvorgang, es kommt zu Falschwahlen."
Ein weiterer unerwünschter Effekt der Paralellschaltung besteht darin, dass beim parallel angeschlossenen Apparat der Wecker im Takt der Wählimpulse mitklingeln kann.

unzuverlässige Verbindungen

Natürlich können auch Wackelkontakte in der Leitung zu Faöschwahlen führen, denn das Impulswahlverfahren basiert ja auf kurzfristigen Leitungsunterbrechungen. Insbesondere die TAE-Dosen mit ihren beweglichen Federkontakten im Inneren sind relativ anfällig für solche Störungen.


1) KABATT, KURT et al. "Hilfsbuch für Entstörer", 5. Auflage, S. 83


Probleme mit der Telefonanlage
Es sollten folgende Punkte überprüft werden:

Kennziffer zur Amtsholung

Bei vielen Telefonanlagen muß man zur Belegung der Amtsleitung eine Kennziffer wählen (z.B. die Null). Es ist in diesem Fall zunächst zu prüfen, ob die gewählte Kennziffer zur Amtsholung korrekt gewählt wurde. Möglicherweise wurden am Anfang Ziffern ?verschluckt?, etwa die Null für die Vorwahl. Bei vielen Anlagen ist es möglich, nach der Wahl der Kennziffer für die Amtsleitung einen Augenblick zu warten, bis der Wählton ("Freizeichen") zu hören ist.

Falsche Konfiguration des Wahlverfahrens

Die verwendete Telefonanlage beherrscht das Impulswahlverfahren, ist jedoch nicht dafür eingerichtet. Bei manchen Telefonanlagen wird das Wählverfahren automatisch erkannt, bei manchen müssen hierzu für jede einzelne Nebenstelle Konfiguratonen vorgenommen werden. Es kann je nach Umständen aber auch nur die erste gewählte Ziffer nicht erkannt werden, was zu einer Falschwahl führt. Es ist auch zu bedenken, daß z. B. Stromausfälle zum Verlust der zu einem früheren Zeitpunkt vorgenommenen Einstellungen führen können. Es empfiehlt sich in diesem Falle ein Blick in das Handbuch der Telefonanlage.

Falsche Konfiguration des Anschlusses

In einigen Anlagen muss die Vorwahl des heimischen Telefonanschlusses in die Konfiguration eingetragen werden. Geschieht dies nicht (oder falsch), können Ortsgespräche ohne Vorwahl nicht korrekt aufgebaut werden. Es empfiehlt sich in diesem Falle ein Blick in das Handbuch der Telefonanlage.

Probleme mit ausländischen Apparaten
Es sollten folgende Punkte überprüft werden:

Abweichendes Impuls-Pause-Verhältnis

Bei ausländischen Apparaten kann Abweichungen in der technischen Umsetzung der Wählimpulse geben. Normalerweise dauert ein Wählimpuls das 1,6fache der nachfolgenden Pause, und beides zusammen dauert 0,1 Sekunde. Rechnerisch ergeben sich somit 0,0615 Sekunden für den Impuls und 0,0385 Sekunden für die Pause. Natürlich arbeitet die Vermittlungstechnik nicht auf Zehntausendstelsekunden genau, sondern läßt erhebliche Abweichungen von diesen Sollwerten zu. Dennoch kann durchaus passieren, daß die Wählimpulse des ausländischen Appparates nicht mehr innerhalb der Toleranzen der verwendeten Vermittlungstechnik liegen. Eine Überprüfung der Impuls- und Pausenzeiten wäre hier sinnvoll. Da das Verhältnis von Impuls zu Pause bei den gebräuchlichen Nummernschaltern durch Erhöhungen und Vertiefungen auf einer rotierenden Scheibe festgelegt und unveränderlich ist, sollte man em ehesten zur Abhilfe des Problems nach einer fehlertoleranteren Telefonanlage Ausschau halten.

Abweichende Impulsanzahl

In Deutschland und vielen anderen Ländern wird beim Wählen der Ziffer 1 ein Impuls abgegeben, für eine 2 zwei Impulse usw. bis zur Ziffer 0 mit zehn Impulsen. Nicht in jedem Land ist dies jedoch so, beispielsweise beginnt diese Zählung in Schweden mit einem Impuls für die Ziffer 0, entsprechend werden für die Ziffer 1 zwei Impulse abgegeben und so weiter. Passen Apparat und Vermittlungstechnik nicht zusammen, werden die Impulse falsch interpretiert und es kommt zu Falschwahlen.
Manche Telefonanlagen lassen sich entsprechend umstellen.


Abbildung: schwedischer Nummernschalter


Ein anderer Apparat klingelt während der Betätigung der Wählscheibe

Mitklingeln (Parallelschaltung)

Werden zwei Wählscheibenapparate parallel an dieselbe Leitung angeschlossen, kann es zu dem Effekt kommen, dass der parallel angeschlossene Apparat mitklinget, während man wählt.

Normalerweise liegt an den beiden Adern a und b der Amtsleitung ein Gleichstrom an. Die Telefonklingel (Wecker) ist zusammen mit einem Kondensator in Reihe zwischen diese beiden Adern geschaltet.


Im Ruhezustand ist der Kondensator aufgeladen und der Wecker ist nicht weiter vom Strom durchflossen. Kommt seitens der Amtsleitung nun ein Wechselstrom, so wechselt der Ladezustand des Kondensators in schneller Folge, dabei wird der Wecker ebenfalls in welchselnder Richtung vom Strom durchflossen und klingelt.

Werden nun zwei Apparate parallel geschaltet, so erzeugt der Wählvorgang die Wählimpulse, indem die Adern a und b der Amtsleitung in schneller Folge kurzgeschlossen werden. Durch diesen Vorgang kann sich der Kondensator des parallelgeschalteten Apparats ebenfalls in raschem Wechsel entleeren und wieder aufladen, so dass es zu einem Mitklingel-Effekt kommt, der allerdings eine deutlich niedrigere Frequenz hat (ca. 10 Hz) als das normale Klingeln (im Regelfall 25 oder 50 Hz).

Weitere Informationen zur Parallelschaltung - warum man sie vermeiden sollte sowie Alternativen - sind im Abschnitt Parallelschaltung zu finden.

Probleme bei kommenden Verbindungen (mit dem Klingeln)
Die Klingel hört sich komisch an
Es sollten folgende Punkte überprüft werden:

Lautstärkeregler falsch eingestellt

Viele Apparate (z.B. FeTAp 61) habeneinen Lautstärkegegler, der in der leistesten Stellung eher zu einem Schnarren als zu einem Klingeln führt.

Mechanischer Fehler

Der Klöppel muss frei gegen die Glockenschalen schwingen können. Die Glockenschalen haben die Schraube oft nicht genau in der Mitte, so dass man den Abstand zum Klöppel durch Drehen der Glockenschale verändern kann. Manchmal verändert sich auch der Klang der Glockenschale, wenn diese zu fest angeschraubt wurde. Zudem wurden teilweilse bei Materialknappheit (zu Kriegszeiten bzw. in der DDR) Glocken aus Glas statt aus Metall verwendet, diese haben einen anderen Klang als echte Metallglocken.

Zu geringe Rufwechselspannung

Moderne Telefonanlagen habe eine niedrigere Rufwechselspannung als die damaligen 60 Volt im analogen Netz der Post. Daher kann es bei zu geringer Spannung passieren, dass diese nicht ausreicht, um den Wecker ordnungsgemäß klingeln zu lassen.

Falsche Frequenz

Die Rufwechselspannung moderner Telefonanlagen hat häufig eine Frequenz von 50 Hertz. Im analogen Netz der Post betrug diese nur 25 Hertz. Bei einem elektronischen Tonruf spielt das keine Rolle, aber bei alten, mechanischen Weckern führt das dazu, dass der Wecker auch in der doppelten Frequenz anschlägt als es für die damaligen Modelle vorgesehen war. Bei manchen (wenigen) Telefonanlagen kann man diese Frequenz einstellen. Im Ausland gibt es teilweise noch andere Frequenzen, was beim Betrieb ausländischer Apparate zu beachten ist.

Seltsame Ruforgane

In einigen Fällen ist die Lösung ganz einfach: Der Apparat soll wider Erwarten tatsächlich so klingeln, wie er sich anhört.

Einige ältere Apparate wurden teilweise nur mit einer Schnarre ausgestattet, zum Beispiel aus Platzgründen im Gehäuse oder auch um bei Zwei-Leitungs-Apparaten die Rufe auf den beiden Leitungen unterscheiden zu können. So eine Schnarre klingt dann durchaus gewöhnungsbedürftig.

Ein anderer Grund sind zeitgenössische Geschmacksverirrungen, die nicht nur im Design, sondern auch akzustisch zum Tragen kommen können, wie beispielsweise beim DFeAp 320 (Modell "Stuttgart") von SEL aus den frühen 80er Jahren:

Hörbeispiel: So klingt ein DFeAp 320:

Vergleichbarer Spaßfaktor: Ruforgan des DFeAp 320 und Karnevalströte



Der Apparat klingelt gar nicht
Es sollten folgende Punkte überprüft werden:

Nicht die Adern a und b angeschlossen

Normalerweise genügt es, die Leitungen a und b anzuschließen, um eingehende und ausgehende Gespräche führen zu können. Wenn man abgehende Gespräche führen kann, ist in der Regel davon auszugehen, dass die Adern a und b korrekt angeschlossen wurden.

Besondere Adern nicht angeschlossen

Normalerweise genügt es, die Leitungen a und b anzuschließen, damit der Apparat klingelt. Bei einigen Apparaten kann es der Fall sein, dass eine dritte Ader an eine der beiden Leitungen a oder b angeschlossen werden muss. Das ist nicht selten bei ausländischen Apparaten der Fall, aber auch bei Apparaten, die für eine A2-Schaltung geeignet sind (siehe nächster Abschnitt).

Konfiguration (Apparate für A2-Schaltung)

Einigen Apparate sind für den gemeinsamen Anschluss mehrerer Telefone an einer Leitung geeignet (A2-Schaltung). Oft (aber nicht immer) haben diese Apparate ein Schauzeichen. Hier gibt es zwei Dinge zu beachten. Erstens muss bei manchen Apparaten je nach Betriebsart eine Brücke im Inneren des Apparates umgesetzt werden (für FeTAp 613 bis 616). Außerdem muss im A2-Betrieb auch die W-Ader angeschlossen sein, damit nicht nur der am Ende der Schaltung befindliche Apparat klingelt (das betrifft natürlich sowohl die Apparate als auch die Leitung zwischen den Anschlussdosen).

Falsche Konfiguration der Telefonanlage

Ein nicht ganz seltener Fehler besteht darin, dass man vor lauter Freude über sein neu erworbenes Wählscheibentelefon vergisst, den Anschluss in der Telefonanlage zu konfigurieren. Oftmals muss man in der Telefonanlage (bzw. im Router) konkret definieren, bei welchen Rufnummern der Apparat klingeln soll. Wenn man diesen Apparat z.B. von einem Mobiltelefon aus anruft und dann den Hörer abnimmt, kommt bei einer falschen Konfiguration in der Regel so auch keine Gesprächsverbindung zustande.

Zu geringe Rufwechselspannung

Moderne Telefonanlagen habe eine niedrigere Rufwechselspannung als die damaligen 60 Volt im analogen Netz der Post. Daher kann es bei zu geringer Spannung passieren, dass diese nicht ausreicht, um den Apparat klingeln zu lassen. Das kommt z.B. bei US-amerikanischen Apparaten gar nicht so selten vor.

Mechanischer Fehler

Der Weckerklöppel ist ein mechanisches Teil, das sich frei bewegen können muss. Innerhalb des Bewegungsspielraums des Klöppeös muss bzw. müssen die Weckerschale(n) gut angeschlagen werden können. Die Weckerschalen haben ihre Bohrung oft nicht genau in der Mitte, so dass man durch Drehen der Weckerschale den Abstand zum Klöppel verändern kann. Ist der Klöppel mechansich eingeengt und kann sich nciht mehr richtig bewegen, ist im ungünstigsten Fall gar kein Klingeln zu hören.

Kein Wecker vorhanden

Speziell bei ausländischen Apparaten (z.B. älteren französischen Modellen) wurde der Wecker außerhalb des eigentlichen Telefons montiert. Entsprechend verfügt der einzelne Apparat über kein Ruforgan und kann daher auch nicht klingeln.

Fehlende Magnetisierung

Einige Weckermodelle besitzen einen Permanentmagneten. Wenn dieser im Laufe der Zeit ihre Magnetisierung verlieren, klingelt der Wecker schwächer oder gar nicht mehr.

Fehler im Kondensator

Der Wecker ist in Reihe mit einem Kondensator zwischen den Leitungen a und b angeschlossen. Liegt beim Kondensator ein Defekt vor, kann der Apparat nicht klingeln.

Probleme beim Hören oder Sprechen
Kein Hören oder Sprechen möglich
Wenn der Apparat nach dem Anschließen komplett "tot" ist, sollte man zunächst grundsätzliche Anschluss-Probleme (siehe hier) in Betracht ziehen.

Defekte Kapseln

Die Bauteile für Lautsprecher und Mikrofon im Hörer werden als "Kapseln" bezeichnet. Auch diese gehen gerne mal kaputt. Ganz neue Apparate wurden brigens häufig ohne Kapseln verpackt, da die Kapseln erst beim Kunden in Abhängigkeit von der vorhandenen Leitung eingesetzt wurden. Bei vielen Apparaten kann man die Kapseln ohne Werkzeug ausbauen. Es gibt unterschiedliche Kontakttypen (Steckkontakte, Flächenkontakte), empfiehlt sich also immer auch zu prüfen. ob die Kapsel wirklich Kontakt mit den zugehörigen Kabeln hat. Auch bei den Hörerkabeln sollte geprüft werden, ob ein Kabelbruch vorliegen könnte.

Adern vertauscht

Bei einigen Apparaten (z.B. Münztelefonen) kann das Vertauschen der a- und b-Ader der Anschlussleitung (siehe hier) dazu führen, dass man vom Gegenüber nicht gehört wird.

Sprechen nicht möglich bzw. schlechte Qualität

Alte Kohlekapseln

Gerade bei älteren Apparaten (vor 1970) sind häufig Kapseln verbaut, die ein Kohlegranulat beinhalten. Diese Kohlemikrophone verlieren ihre Eigenschaften, wenn das Granulat verklumpt. Ein vielfaches, kräftiges Klopfen des Kapsel auf einen harten Untergrund kann dazu führen, dass die Kohlekörner sich wieder lösen und die Kapsel wieder besser funktioniert. Die Sprachqualität einer modernen Transistorkapsel kann auf diesem Wege aber kaum erreicht werden.

Rauschen, Knacken oder Knistern

Kontaktprobleme

Rauschen und Knistergeräuschegeräusche können auf Kontaktprobleme zurückzuführen sein, insbesondere auch bei der Verbindung zwischen Telefonstecker und Telefondose. Zu prüfen ist, ob der Stecker richtig in der Dose sitzt und die Kontakte zuverlässig arbeiten. Speziell bei TAE-Dosen mit ihren beweglichen Federn kann sich das Alter der Dose bemerkbar machen, indem die Kontaktfedern nicht mehr stramm anliegen. In diesem Fall treten die Störungen insbesondere dann auf, wenn am Kabel oder am Stecker gewckelt wird.

Defekte Kapseln

Defekte bzw. altersschwache Sprechkapseln (!) können ebenfalls dafür verantwortlich sein, dass man ein Rauschen und Knistern hört, und zwar nicht nur auf der Gegenseite, sondern auch im eigenen Hörer. Dieser Fehler ist leicht zu ermitteln, da die Geräusche nach dem Herausnehmen der defekten Sprechkapsel sofort verschwinden.

Sonstige Probleme allgemeiner Art

Anschluss oder Apparat fehlerhaft?

Gibt es die Möglichkeit, einen anderen analogen Apparat testweise am selben Anschluss anzuschließen und tritt der Fehler mit dem anderen analogen Telefon auch auf? Daraus kann man darauf schließen, ob der Fehler im Apparat selbst oder in der Anschlussleitung (Verkabelung?) liegt (sofern nicht ggf. beide Apparate defekt sind). Insbesondere TAE-Dosen sind durchaus fehleranfällig. Die kleinen Kontaktfedern im Inneren der TAE-Dose sitzen bei Steckern unterschiedlicher Hersteller unterschiedlich stramm, der Kontakt ist nicht immer optimal. Manchmal kann es helfen, die Federn sanft und vorsichtig (z.B. mit einem Zahnstocher) etwas zu biegen, so dass sie strammer sitzen.

Sind Geräusche hörbar?

Beim Anschluss des Apparates an eine analoge Leitung sollte ein leises Rauschen im Hörer zu hören sein. Genauso gut kann man auch eine 9-Volt-Blockbatterie nehmen und an die Anschlussleitungen a und b anschließen. Normalerweise sollt nun im Hörer ein leises Brummen zu hören sein. Wenn man in den Hörer spricht, sollte man seine eigene Stimme (leise) im Hörer hören. Wählt man nun mit der Wähsclscheibe, sollte das Rauschen verschwinden, stattdessen sollten beim Zurücklaufen der Wählscheibe leise Knackgeräusche im Hörer zu hören sein. Wird die Gabel heruntergedrückt, muss das Brummen verschwinden.

Ist eine Verbindung herstellbar?

Kann man mit dem Apparat wählen, auch wenn er 'tot' erscheint? Es empfiehlt sich, mal testweise das eigene Mobiltelefon o.ä. anzurufen. In vielen Telefonanlagen kann man sich auch anzeigen lassen, ob eine Verbindung zustande gekommen ist. Umgekehrt kann man auch versuchen, den Apparat vom Handy aus anzurufen. Hört man dann ein Besetztzeichen oder das Rufzeichen? Hört man das Rufzeichen, ist der Apparat eventuell auch gar nicht angeschlossen. Bei einem Besetztzeichen ist klar, dass der fehlerhafte Apparat die Leitung irgendwie "belegt".

Fehlersuche: Anschlusskabel des Telefons:

Die Kabel alter Apparate sind vermutlich stark strapaziert worden und gehen entsprechend auch mal kaputt. Die Kabel der Anschlussleitung und die des Hörers sollte man beim Vorliegen entsprechender Probleme als Fehlerquelle in Betracht ziehen und auf eine zuverlässige Leitung prüfen.
Analoge Apparate besitzen in der Regel ein vieradriges Anschlusskabel (a, b, W und E), von dem zunächst nur zwei Adern (a und b) benötigt werden (in der Regel das weiße und das braune, aber darauf ist natürlich kein absoluter Verlass). Kurzzeitiges Anschließen der falschen Adern an einen analogen Anschluss (auch den einer Telefonanlage) ist kein Problem, damit kann man den Apparat nicht beschädigen. Bei einem vieradrigen Kabel gibt es rechnerisch nur "vier über zwei", also sechs Möglichkeiten, um das richtige Adernpaar herauszufinden. Wenn dabei die Adern a und b vertauscht werden ist das in der Regel nicht so schlimm. Zu beachten ist allerdings, dass man auch über das Adernpaar b und W hören udn sprechen kann, man kann darüber allerdings nicht wählen.

Fehlersuche: Hör- und Sprechkapseln:

Ganz neue Apparate wurden häufig ohne Hör- und Sprechkapseln verpackt, da die Kapseln erst beim Kunden in Abhängigkeit von der vorhandenen Leitung eingesetzt wurden. Ist der Apparat nach dem Anschließen völlig "tot" sollte man auch an diesen Punkt denken.

Fehlersuche: Nummernschalter:

Ein Nummernschalter hat in der Regel vier Kabel (seltener drei). Ist der Nummernschalter im Apparat falsch angeschlossen, kann das nicht nur zu Wählproblemen führen, sondern auch dazu, dass man gar nichts hört. Das Problem tritt insbesondere bei älteren Modellen wie dem W48 auf, wo die vier Anschlusskabel des Nummernschalterdsnicht in einen gemeinsamen Stecker münden.

Fehlersuche: Gabelumschalter:

Beim Auflegen sollte der Gabelumschalter den Apparat weitgehend von der Leitung trennen (nur die Klingel mit ihrem Kondensator verbleiben an der Leitung). Trennt die Gabel den Sprechkreis nicht, so belegt der Apparat weiterhin die Leitung.




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